„Sprache schafft Wirklichkeit“ ist einer der Kernsätze neuerer wissenschaftlicher Diskussionsstränge in der Linguistik. Auch wenn es etwas abstrakt klingt, so ist damit recht Konkretes und Praktisches gemeint: Je nachdem welche Sprache wir verwenden, welche Wörter und welchen Aufbau der Sätze, fokussieren wir unterschiedliche Dinge. Die Potenzialfokussierte Sprache ist eine neue und andere „Sprachform“, die die Nutzung von Begriffen für mehr Möglichkeiten, Entwicklung und Chancen ermöglicht und vor allem auch dabei Hilfestellung gibt, die defizitfokussierte Sprache unserer Gesellschaft zu überwinden.
Probieren Sie mal was ganz Einfaches aus:
- Defizitfokus: „Geht nicht!“
- Potenzialfokus: „Geht noch nicht““
Macht das einen Unterschied? Es gibt unzählige Begrifflichkeiten, die man umlernen kann, auch potenzialfokussierte grammatische Strukturen, die mehr Entwicklung ermöglichen und vieles mehr.
Besonders wichtig, ist uns dabei ein Punkt: Kinder lernen nicht nur ihre Muttersprache sondern eine bestimmte Fokussierung der Welt durch die Sprache in ihrer Familie. Die „Beschallung“ der Kinder während der ersten Lebensjahre durch diese Personen entscheidet, ob die Sichtweise der Kinder sich auf Defizite, Jammern, Nicht-Gelingendes oder auf Positives, Gelingendes und Respektvolles richtet. Für mehr Potenzialfokussierung unserer Gesellschaft braucht es einen „Spracherwerb“, der das Mögliche und das Gelingende bei der „Beschallung“ in den Mittelpunkt rückt. Sie können als Mama oder Papa gleich damit anfangen, es hilft, damit ihre Kinder die Welt anders und mit all den Möglichkeiten wahrnehmen können.
Modul 2 unseres Intensivlehrgangs beschäftigt sich mit der potenzialfokussierten Sprache und gibt nicht nur das nötige theoretische Wissen sondern bietet auch genug Zeit und Raum zum üben.