Begabung und Potenziale werden oft nicht klar auseinandergehalten, daher liest man oder hört man Sätze wie „alle sind begabt“. Das wird im Potenzialfokus anders gesehen:
Jeder hat zwar Potenzial aber nicht jeder ist begabt!
Begabung bezieht sich auf Talente und diese sind sowohl intra- als auch interindividuell unterschiedlich. Kreativität, logisches Denken, rethorische Fähigkeiten und alle anderen Kompetenzen sind bei Menschen unterschiedlich. Hat man 20 Menschen (in einer Klasse oder auch in einer Abteilung eines Unternehmens) dann ergibt sich immer eine Unterschiedlichkeit bei diesen Personen (man kann auch in einer Bevölkerung eine Reihung bzw. Einteilung in Klassen vornehmen, was aber sehr aufwändig wäre – sogar bei Test hat man hier nur eine Stichprobe). Hat man also solch eine Reihung, so sind diejenigen Personen, bei denen ein Merkmal besonders ausgeprägt ist, hoch begabt bzw. talentiert.
Höher ausgeprägte Merkmale
Natürlich sind unterschiedliche Kompetenzen im Leben relevant, von mathematisch-logisch bis künstlerisch und noch viele weitere Kompetenzbereiche und dadurch hat jeder auch seinen Bereich, wo er oder sie höher ausgeprägt ist. Damit ist bei jeder und jedem zumindest irgendein Merkmal höher ausgeprägt (wenn auch nicht wirklich hoch).
Potenzial setzt hingegen auf einer anderen Ebene an: der Dynamik der Entwicklung der Kompetenzen
So ist jede Kompetenz (z.B. Texte schreiben können) bei den Menschen nie gleich, sondern entwickelt sich in einem Auf und Ab. Dabei treten immer wieder positive Ausreißer auf und diese „positiven Unterschiede“ sind der Rohstoff des Potenzials. Diese können für die Potenzialentwicklung nun auf allen Ebenen genutzt werden, vom höchst Begabten bis zum am wenigsten Begabten und natürlich auch für alle Begabungsstufen dazwischen. Damit nutzt man das Potenzial aller.